Cumaru ist eines jener privilegierten Dörfer, die keinen Transitverkehr aufweisen: Eine 4 km lange Strasse verbindet die Staatsstrasse PE-95 mit dem Zentrum von Cumaru – danach ist „fertig lustig“ (mit Ausnahme einiger Naturstrassen, die die Mutigsten nach Surubim, Ameixas oder Salgadinho führen). Niemand gelangt also rein zufällig nach Cumaru. In der ganzen Gemeinde gibt es weder Hotels noch Pousadas. Besucher ohne Verwandte oder Freunde vor Ort müssen zurückfahren, um auswärts zu übernachten. Die nächsten Unterkünfte findet man in Passira, Salgadinho, Limoeiro, Riacho das Almas, Surubim und Caruaru. Aber auch ohne Infrastruktur für Touristen kann der bescheidene und ehrliche Besucher mit der Gastfreundschaft eines grossen Teils der Bevölkerung rechnen, vor allem im ländlichen Raum.

Karte der Region

Die meisten Besucher gelangen Ende November, während des Festes der heiligen Theresa, nach Cumaru. Ausser diesem Fest ist der berittene Umzug am ersten Mai lokale Tradition, und hin und wieder gibt es eine Tourada oder eine Vaquejada. Während der übrigen Zeit des Jahres ist es im Zentrum von Cumaru sehr ruhig, ausserhalb sogar noch viel ruhiger.

Um nach Cumaru zu gelangen, gibt es die Busverbindungen der Borborema und des Coletivo von Recife, Limoeiro und Caruaru. Darüber hinaus bieten einige Privatfahrer alternative Transporte Richtung Limoeiro und Caruaru an. Anbieten kann ich einen etwas veralteten Fahrplan aus dem Jahr 2012 (pdf).

Für die Verpflegung gibt es mehrere einfache Restaurants, Pizzerias, Steakhäuser und Imbiss-Stände mit regionaler Küche zu sehr erschwinglichen Preisen. Es gibt auch Lebens-mittelgeschäfte und Läden für den täglichen Bedarf. Es gibt ein Postamt (vormittags und bis 13 Uhr geöffnet), Internet-Cafés, Banken (Banco do Brasil, Banco Bradesco), ein Krankenhaus, private Ärzte, einen Tierarzt, Brillengeschäfte, eine öffentliche Biblio-thek, Zahnärzte, Physiotherapie, Polizei, Rathaus, Ge-richtsgebäude, eine Gymnastikanlage unter freiem Himmel, eine Mehrzweckhalle, einen Fussballplatz, Taxi und Mototaxis. Der Wochenmarkt findet am Samstagmorgen statt, jedoch kommen fast alle Produkte, die hier verkauft werden, von ausserhalb der Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten gibt es wenige. Von der Stadtverwaltung offiziell empfohlen wird der Aufstieg über eine lange Steintreppe zum „Alto do Cruzeiro“ (560 m über dem Meeresspiegel), der nördlich des Stadtzentrums liegt, einem immer windgepeitsch-ten Ort mit wunderschönem Blick auf einen Großteil der Stadt und bis hin zur Serra Negra, aber ohne gastronomische Infra-struktur. Am Wochenende fahren viele Touristen und Einwohner zu den Bars und einfachen Gaststätten am Ufer des Stausees "Jucazinho" (Weiler Campos Novos), wo es die Möglichkeit gibt, im See zu baden oder - am Fuss des Staudamms - zu duschen.

Topografische Karte des Gemeindegebiets (jpg, 2.6 MB)

Die Topografie von Cumaru (Youtube-Dok 5' 16")

Noch wenig touristisch genutzt sind die vielen Wanderwege und die einfachen Gaststätten im ländlichen Raum. In vielen Wei-lern gibt es Bars für Einheimische an wunderschönen Orten, und diese Betriebe bieten Getränke und Snacks an, sind aber nicht jeden Tag geöffnet. Persönlich kenne ich solche Bars in folgenden Weilern: Riacho de Pedra, Dendê, Cajueiro, Mangueiras, Pangauá, Água Salgada, Queimadas, Água Doce de Baixo, Táboas, Derradeiras Águas, Cajá, Chã de Trinta, Campos Novos, Malhadinha, Serra de Umari. Neben dem dichten Naturstrassen-Netz, das zum Reiten und Radfahren einlädt, gibt es zahlreiche ruhige und versteckte Pfade, die den Besucher zu idyllischen Teichen und auf windige Berggipfel führen. Unterwegs trifft man immer wieder auf interessantes: Bescheidene Arbeiter, schöne alte Häuser, Gewässer, in denen sich die Berge spiegeln, mächtige Bäume und seltene Tiere. Angesichts der starken Entwaldung gibt es unterwegs wenig Schatten. Sonnenschutz ist also notwendig. Es ist auch empfehlenswert, ausreichend Wasser mitzunehmen und nach Möglichkeit Wanderungen zwischen 11 Uhr un 15 Uhr zu vermeiden.

Fotogalerie Landschaften von Cumaru

Die folgenden Vorschläge für Wanderungen existieren vorerst nur auf Portugiesisch:

"Seltene Baumarten" (pdf), "Alto do Cruzeiro - Jucá - Taquarí" (pdf), "Süss und Salzig" (pdf), "Salzig" (pdf)

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